Liebe Freunde, Nachbarn auf der Margarethenhöhe!
In der vorangegangenen Ausgabe von 'MIETER sagen NEIN' hatte ich Sie auf einen einschlägigen NRZ-Artikel zum Thema 'Mietspiegel der Stadt Essen' hingewiesen. Heute will ich dieses Thema erneut aufgreifen, - möchte Sie damit auf die soeben veröffentlichte, kritische Stellungnahme der 'MIETERGEMEINSCHAFT ESSEN e.V.' zu diesem - fachlich durchaus umstrittenen - Regelwerk unserer Vaterstadt aufmerksam machen.
Ich habe diese Verlautbarung der 'MIETERGEMEINSCHAFT' - veröffentlicht in der dort regelmäßig erscheinender Mitglieder-Zeitschrift 'MieterForum' - für Sie hier zum Download bereitgestellt:
http://www.lindner-essen.de/mieter/miet ... piegel.pdf [PDF-File 181,4 kb]
http://www.lindner-essen.de/mieter/miet ... piegel.pdf [JPG-Grafik 1.704 kb]
(Bitte erinnern Sie sich bei der Lektüre auch an das bereits im NRZ-Artikel zitierte Urteil von
Herrn Marc Engelbertz, Fachanwalt für Mietrecht bei eben dieser 'Mietergemeinschaft')
Diese - erfreulich klaren - Feststellungen zu einem immerhin behördlichen Regelwerk sprechen eine unmißverständliche Sprache:
Von diesem Werk betroffene Mieter können - vorerst - also nur dieses höchst ungute Gefühl dabei haben, daß der 'Mietspiegel' - wichtigste Stütze zweier Mieterhöhungen auf der 'Höhe' - von einer fachkundigen Mietervertretung so in Grund und Boden verrissen wird, - daß diesem Werk in aller Öffentlichkeit "mangelnde Qualifikation", somit Mangel an Verbraucherfreundlichkeit bescheinigt wird.
Mir persönlich ist dieser 'Essener Mietspiegel' inzwischen aber besonders in einem speziellen Aspekt zutiefst suspekt:
Das sind die dubiosen Rechenregeln, nach denen Eigeninvestitionen von Mietern bei jeder Mieterhöhung erneut zulasten dieser Bewohner durchschlagen: Hiervon betroffen sind all jene, die auf eigene Kosten den Wohnwert ihrer Mietobjekte - weitsichtig und konstruktiv - maßgeblich gesteigert haben.
Frühere Geschäftsführungen der 'Stiftung' haben diese mieterseitige Solidarität geschätzt und gefördert, - wir als deren Partner konnten dieser Haltung im Gegenzug lange unser ungeteiltes Vertrauen entgegenbringen.
Wie hier bereits angekündigt, habe ich mich vom Fachanwalt der Mietergemeinschaft über mancherlei Hintergründe der Entstehung des Essener Mietspiegels und dessen teils wenig mieterfreundliche Strategie informieren lassen. Mit diesem Wissen ausgestattet habe ich mich schriftlich auch an die Bundeszentrale des Deutschen Mieterbundes gewandt und um dessen strategische Hilfestellung gebeten.
http://www.lindner-essen.de/mieter/jl2_dmb_20120305.pdf
- eine Antwort aus Berlin steht noch aus, möglicherweise späterer Erfolg bleibt abzuwarten ...
Liebe Freunde, nach diesen eher grundsätzlichen, hoffentlich aber klärenden Vorbemerkungen will ich hier schließlich doch noch etwas konkreter werden:
Wenn Sie als Mieter der Margarethe Krupp-Stiftung in Ihrer Wohnung auf eigene Kosten etwa eine eigene Heizungsanlage installiert haben, - DANN sind Sie bei den beiden Mieterhöhungen nach dem Essener Mietspiegel jedesmal mit ACHT (8) Punkten zu Kasse gebeten worden.
- warum gerade ACHT Punkte, - DAS bleibt kryptisch: Die Autoren des Mietspiegels verschanzen sich hinter dem - vielsagenden - Erklärungsversuch: " - das müsse so sein, andernfalls funktioniere der ganze Mietspiegel nicht." - Dem Ingenieur sträuben sich ob solcher "Konstruktionsprinzipien" freilich die Nackenhaare!
Dennoch gilt diese - absonderliche - Regelung durch den 'Essener Gutachterausschuß' in unserer Vaterstadt vorerst als rechtens.
Wie man obigen Hinweisen entnehmen kann, ist dieses Werk offenbar ohne kritisch-konstruktive Mitwirkung seitens einer Essener Mieter-Vertretung zustande gekommen ... - wenn dessen Impressum auch Anderes behauptet.
Ich bitte Sie also: Bleiben Sie - mit mir - am Ball !
Damit bin ich für heute
mit besten nachbarschaftlichen Grüßen
Ihr
Jürgen Lindner